Plastikfrei im Gefrierschrank
Einfach mal plastikfrei einfrieren
Zum Thema "Einfrieren von Lebensmitteln ohne Plastik" hatte ich einige Vorurteile in meinem Kopf, die ausgeräumt werden mussten, bevor es losgehen konnte.
Das haben wir schon immer so gemacht
Einfrieren in Gefrierbeutel von der Rolle kenne ich schon aus meiner Kindheit. Was sollte daran jetzt plötzlich verkehrt sein. Immerhin mache ich Lebensmittel länger haltbar und schmeiße nichts weg. Aber ich weiß es ja inzwischen besser.
Ich weiß nicht, wie viele Gefrierbeutel ich im Laufe der letzten Jahrzehnte einmal, maximal zweimal genutzt und dann weg geworfen habe. Die reinste Verschwendung von Ressourcen ist das bis dato gewesen. Aber die Verschwendung von Ressourcen ist ja nicht das einzige Problem. Viele der herkömmlichen Gefrierbeutel enthalten BPA oder ähnliche Stoffe, deren Wirkung noch nicht bekannt ist. Diese haben die Eigenschaft, in das Gefriergut über zu gehen. Das Thema, wie viel Plastik wir über die Nahrung zu uns nehmen, habe ich bereits in einem anderen Beitrag beschrieben. Informationen dazu findest Du hier.
Dinge, die ich in der Vergangenheit nicht richtig gemacht habe, kann ich nicht mehr ändern, aber ich kann ändern, wie ich in Zukunft damit umgehe. Der gemeine Gefrierbeutel sollte aus meinem Tiefkühlschrank verschwinden. Also mussten Lösungen her und zwar möglichst nachhaltige.
Vorurteile und schlechte Ratschläge
Aber so einfach war es dann doch nicht. Immerhin habe ich im Laufe meines Lebens schon einige Geschichten über das Einfrieren gehört. Mir macht da keiner was vor!
Einfrieren in Gläsern geht gar nicht - die platzen im Gefrierschrank und dann hat man die ganzen Splitter im Essen. Einfrieren in Papier? Oh mein Gott, da trocknen die Lebensmittel aus und es bilden sich Eiskristalle an den Lebensmitteln, da Papier nicht luftdicht ist. Dann entsteht Gefrierbrand und die Nahrungsmittel sind nicht mehr genießbar. Beim Einfrieren von Speisereste in Plastikdosen gelangen ungeliebte Stoffe aus dem Plastik in mein Essen. Will ich das?
Was bleibt dann noch? Eine Bekannte meinte, ich könne doch auch fast alles einwecken. Damit kenne ich mich gar nicht aus. Das scheint mir zu umständlich, ich suche da eher nach schnellen und einfachen Lösungen.
Tja, da stand ich nun mit all den Vorurteilen gegenüber möglichen Alternativen zu dem gewöhnlichen 2-Liter-Einfrierbeutel und für mich nicht akzeptablen Vorschlägen.
Erstaunliche Erkenntnisse und neue Ideen
Inzwischen weißt Du ja, dass ich ziemlich kann hartnäckig sein kann, wenn es um das Finden von Alternativen geht. Also habe ich angefangen, einige Dinge auszuprobieren. Das hat mich zu tollen Erkenntnissen gebracht, z.B., dass ich nicht immer alles glauben sollte, was ich höre. Ich habe mich daran gemacht, alle möglichen Behältnisse und Möglichkeiten auszuprobieren, die mir einfielen.
Als erstes will ich Dir von meiner neuesten Errungenschaft berichten. Ich habe Lebensmittel in Leinenbeuteln eingefroren. Angefangen habe ich mit Eiswürfeln. Ich habe eine Eiswürfelform aus Metall, bei der man die Eiswürfel alle zeitgleich entnehmen muss. Wohin mit den Eiswürfeln? Zunächst dienten alte Tupperdosen als Behältnis. Aber dann bekam ich einen Gefrierbeutel aus Leinen geschenkt und probierte es aus. Die Eiswürfel kleben kaum aneinander und es bilden sich keine übermäßigen Eiskristalle.
Inzwischen habe ich es auch mit Brot, Rosenkohl, Porree oder Sellerie ausprobiert. Wichtig ist, dass das Gefriergut nicht zu feucht ist. Ich bin begeistert. Die Leinenbeutel sind extrem langlebig und einfach zu waschen.
Einfach eingesackt
Die Idee dazu bekam ich von Nathalie von "nahtur design". Hier habe ich schon einige tolle Dinge für meinen plastikfreien Haushalt gefunden. Jetzt also auch die Gefrierbeutel aus Leinen. Laut der Webseite eignet sich Leinen besonders gut, da es antibakterielle Eigenschaften hat, kaum fusselt und in der von "nahtur-design" verarbeiteten Variante frei von chemischen Zusätzen oder Farbstoffen ist. Die gute Feuchtigkeitsregulierung von Leinen sorgt dafür das das Gefriergut so schön trocken bleibt. Das kann ich nur bestätigen. Hier tust du Dir und der Umwelt etwas Gutes. Deshalb habe ich speziell für Dich einen zusätzlichen Bonus von nahtur-design erhalten. Diesen erhältst Du, wenn du über den folgenden Link direkt zum Produkt gehst.
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Aufräumen mit Vorurteilen
Für das feuchtere Einfriergut habe ich Gläser ausprobiert. Das Hummus, welches ich immer in etwas größeren Mengen herstelle, kam also in ein sauberes Marmeladenglas mit Schraubverschluss. Wenn man Lebensmittel mit einem hohen Wassergehalt einfriert, sollte das Glas nicht zu voll sein, da sich das Wasser, wenn es gefriert, ausdehnt. Dann kann es tatsächlich dazu kommen, dass ein Glas platzt. Das ist bei mir jedoch noch nie passiert. Ich habe neben dem Hummus schon Brühe, Guacamole und frische gehackte Kräuter eingefroren. Es empfiehlt sich, beim Einfrieren in Gläser, portionsweise einzufrieren. Es ist schwer, gehackte Petersilie aus einem großen Glas herauszubekommen, wenn man den Rest wieder einfrieren will. Bei Gläsern kann man auch gut den Inhalt erkennen. Bei Flüssigkeiten oder Aufstrichen schreibe ich den Inhalt mit einem Kreidemarker auf das Glas.
Auch meine gekochten Kidneybohnen und die Kichererbsen friere ich portionsweise in Gläsern ein. Das ist sehr praktisch weil in die Gläser ca. 200 - 250 g hineinpassen und diese Menge die Grundlage für einige meiner Rezepte ist.
Das Ergebnis
Seit ca. einem halben Jahr verwende ich jetzt nur noch im Notfall Plastikdosen, die dafür geeignet sind zum Einfrieren von Lebensmitteln. Über 90% des Gefriergutes ist plastikfrei eingefroren. Das bedeutet, wieder einen Schritt hin zu weniger Plastik in meinem Haushalt ist geschafft.
Wie sieht es bei Dir aus, hast Du Dich auch schon auf den Weg gemacht? Denk immer daran: Perfektionismus ist kein guter Ratgeber, jeder kleine Schritt zählt.
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