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Baumwollputztücher in einem Sisalkorb an der Kieler Förde mit einem Leuchtturm im Hintergrund

Mikroschmutz durch Frühjahrsputz

Glänzende Sauberkeit mit Folgen

Besonders im Frühjahr werden sie hervorgeholt: die Mikrofasertücher. Das Versprechen der Hersteller ist, dass mit wenigen oder keinem Reinigungsmittel alles blitzblank wird.

Es ist ja so einfach

So lieben wir es. Der Grauschleier verschwindet von unseren Gartenstühlen, die Fenster lassen das Sonnenlicht ungehindert in die Wohnzimmer strahlen und die Möbel sind wieder staubfrei.

Von den vielen Reinigungs- und Putzmitteln, die hierbei ebenfalls zum Einsatz kommen, berichte ich in einem späteren Beitrag. Das würde hier den Rahmen sprengen.

Jahrelang habe ich diese Tücher genutzt und war zufrieden, weil ich die Menge der Reinigungsmittel reduzieren konnte.

Das verwendete Mikrofasergewebe besteht aus Millionen von Fasern. Der Durchmesser dieser Fasern ist wesentlich geringer als der von Haaren. Für einen Quadratzentimeter des Stoffes werden mehrere Kilometer dieser Kunststofffasern verwebt. Die Oberfläche ist somit extrem groß. Dadurch haben diese Tücher einen große mechanischen Reinigungseffekt, nehmen Schmutz sehr gut auf und geben ihn auch sehr leicht wieder an das Wasser ab.

So weit so gut. 

Meine ehemaligen Mikrofasertücher in gelb türkis und weiß liegen auf einer Holzplatte

Die Schattenseiten der Mikrofasertücher

Die Tücher werden aus synthetischen Fasern, wie z.B. Nylon und Polyester hergestellt. Die Eigenschaften dieser beiden Stoffe in Kombination versprechen eine fantastische Reinigungsleistung.

"Die stoffliche Grundlage, beider Materialien, ist Erdöl. Dabei wird bei Nylon aus Erdöl ein Polyamid als Flüssigkeit hergestellt, welches mechanisch versponnen und zu einzelnen Fäden getrocknet wird. Bei Polyester handelt es sich um ein Polymer aus Kohle, Luft, Wasser und diversen Erdölprodukten, welches durch ein ähnliches Verfahren zu Fäden versponnen wird." Quelle: Nylon vs Polyester – der Vergleich by Martin Henkel

Bei der Erzeugung dieser Fasern kommen konzentrierte Säuren zum Einsatz und es fallen giftige Abfallprodukte an. Aber die negativen Auswirkungen beziehen sich nicht nur auf die Herstellung dieser Wundertücher, sondern auch auf das, was während des Gebrauches geschieht. Die Tücher geben beim Putzen winzig kleine Kunststoffpartikel in das Putzwasser ab, welche dann über das Grundwasser in den Binnengewässern und im Meer landen. Beim Waschen dieser Tücher geschieht noch einmal das Gleiche.

Es gibt inzwischen bereits Studien, in denen gemessen wurde, wie hoch die Fasermenge ist, die beim Waschen der unterschiedlichen Materialien ins Wasser abgegeben ist. Dabei handelt es sich um Fasern, die nur wenige Millimeter lang sind. Auf dem unten stehenden Foto könnt Ihr sehen, wie viele Fasern sich beim Waschen einer Menge von ca. 1,5 kg Wäsche aus diesen Materialien lösen. (Die Fasern habe ich mit einem speziellen Netz von "Guppyfriend" aufgefangen). *

winzige Kunststofffasern , die nach dem Waschen mit einem speziellen Netz in diesem zu finden sind und sonst im Abwassergelandet wären.

 

Ein Herausfiltern dieser feinen Teile über die Kläranlagen ist aktuell noch nicht überall möglich.

Gute Alternativen

Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich dieses Dilemma erkannt habe. Danach habe ich mich auf die Suche nach Alternativen gemacht. Eine Lösung hatte ich schon zu Hause. Es sind kleine Gästehandtücher aus Biobaumwolle, in die meine Kosmetikprodukte bei Lieferung eingewickelt sind. Diese Tücher ersetzen einen Wischlappen wenn mal was umkippt und meine Küchenrolle gleich mit. Ich sammele sie in einem Eimer und sie werden mit den Handtüchern zusammen gewaschen. 

Sisalkorb mit Biobaumwolltüchern als Ersatz für die Küchenrolle steht auf einem braunen Untergrund

Der nächste Schritt war, Spültücher selber zu häkeln. Ich habe es auch mit Stricken versucht. Das hat mir aber nicht so gut gefallen, weil die Maschen mit der Zeit sehr locker wurden. Gehäkelte Tücher aus Biobaumwollgarn bleiben schön fest. Ich häkele Stäbchen und steche dabei immer nur in den hinteren Faden ein. So bekommen die Tücher mehr Struktur und rubbeln auch mal etwas Eingebranntes auf dem Herd weg. Bei der Größe bin ich ziemlich flexibel. Meist nehme ich zwischen 40 und 60 Maschen auf und häkele bis ich meine, dass das Spültuch groß genug ist. Ich wasche sie ebenfalls mit den Handtüchern bei 60°.

Spültücher aus oranger und türkiser  Biobaumwolle gehäkelt, teilweise schon mehrfach gewaschen und entsprechend ausgeblichen.

Vor Kurzem wurden mir von einer Bekannten Spültücher aus Baumwolle empfohlen und die habe ich jetzt getestet. Die Tücher sind ca. 30 cm x 30 cm groß und haben auf einer Seite ein Picquetmuster und auf der anderen Seite eine Frotteeoptik. Dadurch sind sie vielseitig anwendbar. Es gibt sie in 6 Farben.

Sie sind also auch für Unternehmen geeignet, die bei der Reinigung nach dem HACCP - Prinzip arbeiten. Dabei braucht man z.B. unterschiedliche Farben für Putzlappen, die dann in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden können.

Die Stoffe werden in Deutschland veredelt und zu fertigen Tüchern verarbeitet. Die Firma heißt "Kracht seit 1810" und ist ein Familienunternehmen. Da dieses Unternehmen nur an Großabnehmer liefert, kannst Du diese Tücher und noch viele andere Produkte aus Baumwolle und Leinen hier oder beim großen a... bestellen.

Mit diesen Tüchern und Lappen bin ich jetzt für alle Eventualitäten ausgestattet. 

Je ein blaues, einrotes, ein grünes und ein graues Baumwolltuch von Kracht auf braunem Gund


 

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