Eiswürfelformen aus Silikon und eine Alternative aus Edelstahl

Die kunterbunte Silikonwelt

Ich habe da mal eine Frage!

Was ist der Unterschied zwischen Silikon und Plastik? Sind beide Stoffe nicht irgendwie Kunststoffe und damit gleich schädlich? Sollte ich Silikon dem Plastik vorziehen oder auf Beides verzichte, wo es möglich ist?

Eine Frage - viele Informationen und Details

Ich selbst besitze in meinem Haushalt ein paar sehr nützliche Produkte aus Silikon, wie z.B. mehrere wunderbare Schaber, um Teig aus einer Schüssel oder den letzten Rest Marmelade aus einem Glas zu entfernen. Die Eiswürfelformen, die noch in den hintersten Ecken des Schrankes liegen, nutze ich nicht mehr, dafür habe ich einen tollen Ersatz gefunden, zu dem Du hier Informationen findest.

Nach meiner Erfahrung ist Silikon mindestens genau so lange haltbar, wie Plastik. Gibt es dann dieselben Probleme, wenn ich Plastik durch Silikon ersetze? In einigen Beiträgen habe ich gelesen, dass Silikon an sich ungiftig ist. Wenn bei der Herstellung von Produkten mit bestimmten Eigenschaften allerdings Zusatzstoffe zu dem Silikon hinzukommen, dann sieht es schon wieder anders aus. Daher wurde das Inverkehrbringen bestimmter Silikone 2016 bereits verboten.*

Liegt die Lösung des Problems im Weglassen oder ist es mal wieder nicht ganz so einfach? Inzwischen habe ich ja schon gelernt, dass es nicht hilfreich ist, in Schwarz oder Weiß zu denken.

Die Zusammensetzung und Anwendungsmöglichkeiten von Silikon

Zusammensetzung

Zuerst habe ich mich mal mit den Unterschieden in der Zusammensetzung beschäftigt. Dazu habe ich im Internet auch Seiten besucht, von deren Inhalt ich nicht alles verstanden habe. Chemie war schon immer eine meiner Schwächen, besonders, wenn es komplex wird. Aber es gibt ja viele schlaue Menschen, die sich bereits mit dem Thema beschäftigt haben und die auch verständliche Erklärungen für mich hatten. Verstanden habe ich, dass der Grundbaustein von Silikon im Gegensatz zu Plastik nicht Erdöl ist, sondern Silizium, welches z.B. aus Sand gewonnen wird.

Schaut man sich Silikon unter dem Mikroskop an, findet man, ähnlich wie bei Plastik, lange Molekülketten, die sogenannten Polymere. Doch diese Ketten haben nicht, wie bei Plastik, ein Rückgrat aus Kohlenstoffatomen, sondern aus Siliziumatomen, die sich mit Sauerstoffatomen abwechseln. Silizium ist auf der Erde nach Sauerstoff das zweithäufigste Element und ein Halbleiterelement, das eine elektrische Leitfähigkeit besitzt, die bei steigenden Temperaturen zunimmt. Neu war für mich, dass schon 2000 Jahre vor Christus aus Silizium Glas hergestellt wurde.**

Ich will nicht weiter auf die chemischen Zusammensetzung eingehen. Bei Interesse kannst Du weitere Details hier nachlesen.

Bei der Herstellung von Silikon muss viel Energie eingesetzt werden. Zunächst muss das Silizium gewonnen werden. Dieses kommt in der Regel nicht in reiner Form vor, sondern ist an andere Stoffe gebunden, z.B. im Quarzsand. Dieser Quarzsand muss bei Temperaturen um die 2000 Grad geschmolzen werden, um an das Silizium zu gelangen. Bei der Weiterverarbeitung wir ebenfalls teilweise viel Energie benötigt und es werden auch giftige Stoffe eingesetzt, um die Bestandteile zu trennen. Dabei entstehen teilweise giftige Nebenprodukte. Auch hier verweise ich gern auf weitere Informationen.

Anwendungsgebiete

Die Anwendungsgebiete für Silikon sind vielfältig. Neben den bereits beschriebenen Küchenhelfern, wie Schabern, Backformen oder Eiswürfelformen, gibt es z.B. auch diverse Erotikspielzeuge aus Silikon. Dazu kommen unendliche Einsatzmöglichkeiten in der Unterhaltungsindustrie oder dem Handwerk. Auch in der Medizin gibt es für Silikon aufgrund der hohen Lebensdauer, der guten biologischen Verträglichkeit und der Tatsache, dass es sich gut reinigen lässt eine breite Anwendungspalette.

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Aufgrund spezieller Eigenschaften werden Silikone auch in Körperpflegemitteln eingesetzt. Hier findet man sie z.B. in Haarspülungen oder Cremes. Um es dort nutzen zu können, muss das eigentlich unlösliche Silikon in aufwendigen Verfahren mit anderen Stoffen mischbar gemacht werden. Dies erfordert wieder Energie und den Einsatz teilweise bedenklicher Stoffe, um die speziellen Eigenschaften zu erreichen. Bei der Anwendung, z.B. in einer Haarspülung, löst sich das Silikon dann wieder aus dem Gemisch und setzt sich auf der Oberfläche, in diesem Fall dem Haar, ab. Das führt dazu, dass die Haare im Laufe der Zeit immer dicker und schwerer werden. Bei den Cremes ist es so, dass sich ein Silikonfilm auf die Haut legt. Dieser kann den Stoffaustausch über die Haut beeinträchtigen und zu Hautunreinheiten führen.

Die unlöslichen Silikonöle, die beim Waschen abgespült werden, gelangen mit dem Abwasser in die Klärwerke und landen dann, weil sie nicht heraus gefiltert werden können, im Klärschlamm.** Da tröstet es auch nicht, dass sie nicht so giftig sind wie Mikroplastik.

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Erstes Fazit

Zur Herstellung von Silikon wird sehr viel Energie benötigt.

Silikon ist nicht biologisch abbaubar, da es durch die Verarbeitung zu einem "Kunststoff" wird.

Silikon kann nicht kompostiert werden, eben weil es nicht biologisch abbaubar ist.

Aus Silikon lösen sich, je nach Zusammensetzung, Substanzen, die z.B. hormonell wirksam sind.

Silikon enthält keine Weichmacher.

Silikon ist kaum recycelbar, im Sinne der Herstellung neuer Silikonprodukte.

Silikon zerfällt nicht zu "Mikroplastik".

Wird Silikon nicht verbrannt, verbleibt es länger sichtbar in der Natur als Plastik.

Silikon ist temperaturresistenter als andere Kunststoffe.

Ich bin mir jetzt immer noch nicht sicher, ob es okay ist, weiterhin Produkte aus Silikon zu verwenden. Bei sehr langlebigen Produkten im Haushalt ist der Vorteil, im Gegensatz zu Plastik, dass sich kaum giftige Stoffe daraus lösen.

Auf Kosmetikprodukte mit Silikon verzichte ich schon lange und werde dies auch weiter tun.

Auch meine Backmatten oder Silikonformen werde ich nicht mehr benutzen, sondern die Backbleche lieber mehr einfetten.

Meine Eiswürfelformen werde ich wohl entsorgen. Dies kann ich über den normalen Hausmüll machen. Dann werden die Teile der thermischen Verwertung zugeführt. Das ist keine perfekte Lösung, aber da sind wir wieder mal bei dem Punkt, dass ich nicht immer DIE richtige Antwort für alle Probleme in diesem Bereich habe.

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