Selbst gemachte Abschminkpads und eine Flasche Gesichtspflege am Strand.

Plastik und Verpackung sparen im Badezimmer

Manchmal sind es die kleinen Dinge im Leben

Das Badezimmer ist wirklich ein Ort voller Plastik. Nicht nur die Verpackungen, sondern auch die Inhaltsstoffe der Produkte enthalten teilweise Plastik. Dazu kommt, dass im Bad diverse Einmalprodukte anfallen. Hier findest Du eine Möglichkeit, das zu ändern.

Die Morgen- und Abendroutine

Die meisten Menschen haben, besonders im Zusammenhang mit der Körperpflege, feste Rituale. Dazu gehören am Morgen und am Abend natürlich der Gang ins Badezimmer. Zur Körperpflege gehört auch die Reinigung des Gesichtes. Dabei stehen die Männer den Frauen heute in nichts mehr nach. Für die Reinigung habe ich bis vor einem Jahr Einmalwattepads verwendet, die in einem Plastikschlauch an der Wand hingen und einzeln entnehmbar waren. So ein kleines Stück Watte wiegt nicht viel und kostet ca. 0,02 € pro Stück. Ist ja nicht viel Abfall und nicht viel Geld, könnte man denken, aber die Masse macht es. Irgendwann bin ich darüber gestolpert, dass das vielleicht nicht die beste Lösung ist und habe mich nach einer Alternative umgesehen.

Über den eigenen Schatten springen

Es gibt Abschminkpads aus Baumwolle, aus Bambus und anderen Stoffen. Ich habe auch einige ausprobiert. Aber sie waren mir nach dem Waschen irgendwie zu klein und, wie soll ich es nennen, zu kruschelig. Ich bin keine Bastlerin und fummele nicht so gern mit Stoffen herum. Daher habe ich die Alternative, sie selber herzustellen, anfangs weit von mir geschoben. Ich kann nicht wirklich nähen und sah eine Menge Arbeit auf mich zukommen. Aber die Idee hatte sich in meinem Kopf festgesetzt. Ich wollte diese Abschminkpads, die nach einmaliger Benutzung nur noch Abfall sind, nicht mehr in meinem Bad haben. Dann habe ich von meiner Schwiegermutter eine Reisenähmaschine geerbt. Ein Wink des Schicksals, dachte ich, jetzt gibt es keine Ausreden mehr. Also, raus aus der Komfortzone und was Neues lernen, einfach anfangen.

Materialien, Form und Werkzeug

Nun musste ich mir noch Gedanken um Ausführung, Form und Material machen. Ich hatte auf einem Markt schon mal Abschminkpads aus alten Handtüchern und einem bedruckten Stoff gesehen. Alte Handtücher oder solche, die nicht mehr ganz so toll aussehen, hat wohl jeder. Den Stoff musste ich kaufen, da ich ja noch nie genäht hatte, gab es auch keine Reste in meinem Haushalt. In einem Stoffladen fand ich zwei Stoffreste in der Grabbelkiste. Die waren günstig und reichen bis heute. Wichtig ist mir, dass die Stoffe aus Baumwolle und bis 90° Celsius waschbar sind. Wenn ich Dir einen Ratschlag geben darf, höre Dich im Bekanntenkreis um. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand Stoffreste hat und Dir etwas schenkt, ist groß.

Meine ersten Abschminkpads waren rund. Leider schaffte ich es nicht, mit der Nähmaschine richtig rund zu nähen. Die Endprodukte waren also eher eiförmig. Darum gibt es bei mir einigermaßen quadratische Abschminkpads. Aber egal welche Form Du Dir aussuchst, sie werden toll werden.

Schritt für Schritt

Diese Materialien und Werkzeuge brauchst Du:

  • ein altes Handtuch
  • Baumwollstoffreste
  • eine Schablone
  • einen Filzstift oder Gelschreiber
  • eine Schere
  • eine Nähmaschine oder/und
  • Nadel und Faden (diese brauchst du auf alle Fälle)

Alle Materialien und Werkzeuge zur Herstellung von Abschminkpads

Wenn Du alle Utensilien beisammen hast, kann es auch schon los gehen.

1. Schritt

Zeichne mit der Schablone, die Du ausgewählt hast, die Umrisse auf das alte Handtuch und den Stoff. Ich habe mir einen eckigen Untersetzer ausgesucht. Bereite jeweils so viele Vorlagen vor, wie du Abschminkpads herstellen willst. 

Mit einer Schablon werden die Umrisse auf den Stoff gezeichnet und dieser ausgeschnitten.

2. Schritt

Jetzt schneide die Vierecke oder Kreise aus und lege sie jeweils paarig aufeinander. Ein Stück Stoff auf ein Stück Handtuch. Die farbigere/ rechte Seite des Stoffe sollte auf dem Handtuch liegen, also nach innen zeigen.

3. Schritt

Jetzt nähst Du die beiden Teile zusammen und zwar ca. 0,5 - 1,0 cm vom Rand entfernt. Entweder nähst Du mit der Nähmaschine oder mit Nadel und Faden. Wenn Du mit der Hand nähst, dann solltest Du den Steppstich verwenden. Lasse am Ende ein kleines Stück offen. Warum, erfährst Du im nächsten Schritt.

4. Schritt

Jetzt krempelst Du das Innere nach außen. Dann ist auch die schöne Seite des Stoffes sichtbar und die Nähte verschwinden nach innen.

Die Schritte 2-4 auf einem Bild auf schwarzen Grund.

5. Schritt

Das letzte Stück Naht kannst Du mit der sogenannten "Zaubernaht" schließen. Diese Art der Naht wird genutzt, wenn man Öffnungen in einem genähten Teil von rechts schließen will, ohne, dass die Naht sichtbar ist. 

Es ist wirklich nicht so schwierig, da ich es auch geschafft habe. Auch hier gilt wieder - es geht nicht um Perfektion. Ich habe ungefähr 20 Abschminkpads. Damit komme ich gut aus.

Gewaschen werden sie bei 60° oder 90° mit den Handtüchern. Ich packe sie in einen kleinen Wäschesack, damit sie nicht in diesen Gummischlitz an der Tür der Waschmaschine gelangen.

Schale mit plastikfreien selbstgenähten abschminkpads und Weihnachtsdekoration auf Holzfußboden.

Es ist bald Weihnachten - selbst gemachte plastikfreie Geschenke sind Gold wert. Der oder die Beschenkte wird sich freuen, weil Du ihm oder ihr damit auch Deine Zeit geschenkt hast und etwas Gutes für die Umwelt kommt auch noch dabei heraus.


 

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