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Das Bild zeigt den wunderschön gestalteten Innenhof mit Pflanzen und Strandkorb

Ein Hotel geht bewusst voran

Umweltbewusstsein und Wirtschaftlichkeit schließen sich nicht aus

Als ich die Initiative Bye Bye Plastik Kiel und Umland nach Kiel geholt hatte, dachte ich, dass die ersten Plastikfrei-Plaketten an kleine Geschäfte und Kaffees gehen würden. Dass sich als erstes die Betreiber eines bekannten Hotels aus Kiel melden und sich auf eine Plastikfrei-Plakette bewerben würden, überraschte mich.

Informationen, die neugierig machen

Christian Birke, dessen Vater Rainer Birke das Ringhotel Birke in Kiel seit 1979 betreibt, hatte mir am Telefon von den Bemühungen um den Umweltschutz und die Einsparungen von Ressourcen berichtet, welche die Familie seit den 80er Jahren unternimmt, um stetig mehr Energie und andere Ressourcen einzusparen.

Die Informationen, die ich erhielt, zeigten mir, dass es hier nicht nur im Bereich Einmalplastik große Veränderungen gegeben hat. Die vielen Maßnahmen, von denen mir Christian Birke berichtete, machten mich neugierig. Ich wollte wissen, ob die Bemühungen hinsichtlich des Umweltschutzes auch ökonomische Vorteile für ein Unternehmen haben. Also nahm ich erneut Kontakt mit den Betreibern des Hotel Birke auf und bat darum, mir einige Fragen hinsichtlich der ökonomischen Auswirkungen zu beantworten, die aus den Bemühungen um die Einsparung von Ressourcen erwachsen könnten.

Erste Schritte und eine stetige Weiterentwicklung

Mit Hilfe der erhaltenen Antworten möchte ich hier aufzeigen, dass es durch die Anstrengungen im Bereich Umweltschutz und Schonung von natürlichen Ressourcen positive wirtschaftliche Ergebnisse gibt, die messbar sind.

Es lag nach Angaben von Herrn Birke von Anfang an, ein Konzept vor, um Plastikmüll zu vermeiden und den Energieverbrauch stetig zu senken. Das Konzept wird seitdem immer wieder weiterentwickelt und den neuesten technischen Entwicklungen angepasst.

Die ersten Einsparungen konnten nach Angaben der Hotelbetreiber bereits innerhalb weniger Wochen beobachtet werden. Darunter waren z.B. auch Einsparungen im Einkauf, im Bereich Müllaufkommen und bei der Reinigung der Gästewäsche. Rainer Birke, hat in den 80er Jahren mit einige Kollegen der Silence Hotel Gruppe gemeinsam ein Schild entworfen, welches mittlerweile in sehr vielen Hotels weltweit im Badezimmer hängt. Es ist das Schild: „Sie entscheiden! Handtuch auf dem Boden bitte Handtuch auswechseln, Handtuch auf dem Haken bitte nicht wechseln.“

Das Ringhotel Birke nimmt auch regelmäßig am "DEHOGA Umweltcheck" teil. Dabei werden viele unterschiedliche Kennzahlen, wie z.B. der Energieverbrauch, der Wasserverbrauch oder der Anfall von Restmüll pro Übernachtung erhoben.

In der Lobby des Hotels kann der Gast am Kamin eine schöne Zet verbringen.

Zahlen und Fakten

Gegenüber den Anfängen konnten demnach in den vergangenen Jahren in den Bereichen Energie, Wasser, Müll und sonstige Ressourcen die meisten Einsparungen verzeichnet werden.

Nach Angaben der Hotelbetreiber liegen der Verbrauch in diesen Bereichen weit unter den Durchschnittswerten in der Hotellerie in Deutschland. Im Energiebereich konnten demnach mit den letzten Maßnahmen seit 2014 über 50% der bis dahin angefallenen Energiekosten eingespart werden.

Anhand der mir im Rahmen der Recherchen zur Verfügung gestellten Unterlagen des DEHOGA Umweltchecks konnte ich die Zahlen und Angaben, von denen berichtet wurde, zu 100% nachvollziehen. Diese Ergebnisse haben mich sehr beeindruckt.

Ich möchte hier im Einverständnis mit Christian Birke nur eine Zahl nennen, da diese vor allem auch den Gedanken meiner Webseite widerspiegelt. Es geht um die Menge an Restabfall, die pro Übernachtung im Hotel anfällt. Der Umweltcheck der DEHOGA gibt für das Erreichen der „Gold-Anforderung“, also der höchsten Anforderungen vor, dass maximal 4,2 l Restabfall je Übernachtung anfallen. Im Ringhotel Birke fallen, bedingt durch die über Jahre perfektionierten Anstrengungen auf diesem Gebiet, lediglich sagenhafte 0,5 l Restabfall je Übernachtung an. Das finde ich eine Glanzleistung.

Reduktion und Vermeidung unter Einbeziehung der Gäste

Der Umweltgedanke wird jedoch nicht nur von den Betreibern des Hotels und seinen Mitarbeitern getragen. Die Gäste des Hotels erhalten die Möglichkeit, selbst Einfluss auf Einsparungen im Bereich Wasser und Energie zu nehmen. Es wird ihnen z.B. freigestellt, ihre Handtücher nicht jeden Tag zu wechseln. Wenn ein Gast darauf verzichtet, dass das Zimmer täglich gereinigt wird, erhält er einen 5 € - Verzehrgutschein. Mit diesen Maßnahmen können Wasser und Energiekosten eingespart werden. Gleichzeitig werden weniger chemische Zusätze benötigt, die das Wasser verunreinigen könnten. Der Verzicht auf die kleinen Plastikverpackungen für Marmelade und Butter auf dem Frühstücksbuffet wird nach Angaben von Herrn Birke seit Beginn von den Gästen begrüßt.

Anerkennung von Außen

Eine weitere Frage war, ob und wie das Umfeld auf die Bemühungen der Hotelbetreiber reagierten, umweltbewusst zu handeln. Nach Angaben von Christian Birke gab es viele positive Rückmeldungen und auch Anerkennung.

1992 bekam die Familie als erstes Hotel in Kiel den „Kieler Umweltpreis der Stadt Kiel“ und vier "Ökowürmer" vom norddeutschen Sender NDR für einen besonders umweltgeführten Hotelbetrieb.

Rainer Birke und seine Familie sind Vorreiter in der Hotellerie in Schleswig-Holstein zum Thema Nachhaltigkeit in allen Bereichen eines Unternehmens. 2019 hat das Ringhotel Birke erneut die festgelegten Anforderungen des DEHOGA Umweltcheck in der Kategorie Gold erfüllt. Außerdem wurde es mit dem VIABONO Siegel ausgezeichnet.

Weitere interessante Erkenntnisse

Das Hotel gehört dem von ihm mit gegründeten Netzwerk Feinheimisch an und bezieht mehr als 60 Prozent seiner Lebensmittel von Bauern und Produzenten aus der Region. Auf dem Gelände des Hotels befinden sich z.B. auch drei geeichte Ladestationen für E-Autos mit selbst erzeugtem Strom.

Die Bemühungen um die Einsparungen von Energie und natürlichen Ressourcen wirken sich durch das sich verändernde Bewusstsein der Menschen auch speziell auf das Klientel aus. Die Familie stand und steht hinter den Bemühungen. Auf eine entsprechende Frage bekam ich folgende Antwort: "Auch heute ist es allen wichtig, sich möglichst respektvoll gegenüber unserer Umwelt zu verhalten. Heute werden wir mehr denn je gefordert, unserer Verantwortung gerecht zu werden und dafür zu sorgen, dass wir unseren Kindern eine lebenswerte Welt übergeben!!!"

Blick auf das Frühstücksbuffet mit wiederbefüllbaren Glasbehältern.

Ich wünsche mir, dass mehr Unternehmen so denken.

Angaben zu weiteren Unternehmen, die auf Einmalplastik und mehr verzichten, finden Sie in einem Link unter diesem Beitrag.


 

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