Dieser Artikel enthält unbezahlte Werbung.
Mikroplastikteile auf blauem Grund.

Wissen kann unbequem werden

Und plötzlich ist alles anders

Irgendwann kommt in jedem Leben ein Moment, in dem du Wissen erlangst, dass du nicht einfach beiseite schieben kannst. Dann kannst du auch nicht einfach so weiter machen wie bisher, denn dieses Wissen hat alles verändert. Eine Zwickmühle tut sich auf.

Das Wissen um Mikroplastik bringt alles ins Rollen

2014 war es bei mir soweit. Wie fast jede Frau und viele Männer bin ich darauf bedacht, meinem Körper etwas Gutes zu tun. Eine Gesichtscreme, eine Körperlotion oder das Deo, diese Dinge waren und sind mir wichtig. Leider vertrug ich die bis dahin genutzten Cremes nach einer gewissen Zeit nicht mehr und das fand ich anstrengend. Ich bekam Pickel oder Hautrötungen, teilweise auch trockene Haut. Also habe mich auf die Suche nach neuen Produkten gemacht. Auf dieser Suche erfuhr ich Dinge, über die ich mir bis dahin keine Gedanken gemacht hatte.

Auf einer Messe wurde ich fündig. Eine sehr engagierte Frau erzählte mir interessante Details zu den Pflegeprodukten. Diese seien frei von tierischen Bestandteilen, von Mineralölen, Mikroplastik und würden ohne Tierversuche entwickelt. Das fand ich sehr spannend und auch ziemlich verwirrend. Mineralöl und Mikroplastik in Körperpflegemitteln?

Ein Zahnöl und eine plastikfreie Zahnbürste am Strand

Mehr Wissen macht es nicht leichter

Bei den Recherchen, die durch diese Gespräche ausgelöst wurden, sind mein Mann und ich ziemlich schnell auf Informationen gestoßen, die unser Leben verändert haben. Es war nicht lustig, was in den, überwiegend nicht billigen, Produkten enthalten war, die sich in unserem Badezimmer tummelten. Wir haben die Inhaltsstoffe zunächst in einem Buch und dann auch noch im Internet nachgeschlagen. Mein "Lieblingsinhaltsstoff" war damals "Natriumlaurylethersulfat" *. Dieser Stoff gehört zu den Tensiden. Das sind Stoffe, welche die Oberflächenspannung von Wasser reduzieren, damit sich Wasser und Öle verbinden können. Damit sie möglichst billig sind, werden diese Stoffe überwiegend synthetisch hergestellt. Sie gelten als hautreizend und können zu einer Austrocknung der Haut führen. Man erkennt schnell, ob in einem Produkt Tenside enthalten sind, da diese Produkte stark schäumen.

Mikroplastik in Form von Putzkörpern (z.B. Polyethylen) in der Zahnpasta oder als Peeling in Duschgels waren die nächste Gruppe, die uns ins Auge stach. Weiterhin erfuhren wir, dass in Körperpflegemitteln nicht nur die kleinen Plastikteile enthalten sind, sondern auch flüssige Kunststoffe, wie z.B. Acrylates Copolymer. Was ist das denn schon wieder? Dieser wasserlösliche Kunststoff kommt z.B. in Haargel, Gesichtscremes oder Duschgel vor und wird über das Wasser herausgespült und gelangt am Ende über die Kläranlagen ins Grundwasser oder ins Meer. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt nicht ein einziges plastikfreies Körperpflegemittel in unserem Badezimmer, unabhängig von den Plastikflaschen, in denen die Produkte verpackt waren.

Jetzt sind Entscheidungen gefragt

Mit diesem Wissen habe ich mir einen Anbieter für Körperpflegemittel gesucht, bei dem ich von Anfang an ein gutes Gefühl hatte. Welche Produkte von welchem Hersteller ich seitdem überwiegend verwende, kannst du dir in der Kategorie "Plastikfreies Badezimmer" anschauen.

Einige Zeit später habe ich erfahren, dass diese winzigen Plastikteile nicht nur bestimmten Produkten zugesetzt werden, sondern auch durch den ganz normalen "Abrieb" bei der Verwendung meiner Plastikbehälter entstehen. Das nennt man dann sekundäres Mikroplastik. Also nehme ich diese kleinen Teile mit meiner Nahrung und den Getränken auf, ganz toll. Aber es sind nicht nur die kleinen Mikroplastikteilchen, die meine Plastikbehälter abgeben, darin sind auch noch andere Stoffe enthalten.

Daher reichte es mir nicht, meine Körperpflegemittel auszutauschen. Ich hatte kein gutes Gefühl mehr mit Plastik. Am liebsten hätte ich alles entsorgt und Produkte aus plastikfreien Alternativen gekauft. Mir war aber schnell klar, dass das keine Lösung ist, denn intakte Behälter oder andere Haushaltsgeräte aus Plastik in den Müll zu werfen, schafft ja noch mehr Plastikmüll.

Plastikbehälter in meiner Wohnung, die ich auch heute noch teilweise nutze

Viele Gegenstände des täglichen Gebrauchs in meinem Umfeld, wie Plastikflaschen, Plastikspielzeug, Thermopapier, Konservendosen mit plastikhaltiger Auskleidung der Innenseiten, Bodenbeschichtungen aus Epoxidharz enthalten auch noch andere Stoffe, wie z.B. Phthalate oder Bisphenol A. Beide Stoffe besitzen hormonähnliche Eigenschaften und beide Stoffe gelten als gesundheitsschädlich. Mir ist klar, dass es bei der Schädlichkeit auch auf die Konzentration ankommt, aber ich wollte diese Stoffe nicht mehr mit der Nahrung aufnehmen.**

Eigenverantwortung ist ein Schlüssel zur Lösung

Warum habe ich erst jetzt erfahren, was in den Produkten drin ist, die ich täglich nutze? Ich war im wahrsten Sinne enttäuscht. Aber mir wurde schnell klar, ich habe mich immer darauf verlassen, dass andere schon das Richtige machen würden und mich nicht selber gekümmert. Das sollte anders werden. Ich übernehme jetzt selbst Verantwortung für meine Gesundheit. Der Verzicht auf all die schädlichen Stoffe in Körperpflegemitteln und Plastikbehältern sowie mein allgemeiner Umgang mit dem hochgelobten Plastik waren die ersten Schritte. Im Laufe der Zeit fand ich immer mehr Möglichkeiten, weitere Plastikteile in meinem Leben zu reduzieren und z.B. durch geeignetere Behälter zu ersetzen.

Einige Plastikbehälter sind schon gegen plastikfreie Alternativen ausgetauscht.

Vielleicht erkennst du dich ja ein wenig wieder. Sicher ist der Auslöser so einer Reise immer etwas anders und vielleicht hast du diese Erkenntnisse schon viel früher erlangt, als ich. Dann freue ich mich umso mehr, dass du hier bist.

Das Bewusstsein, dass es nicht nur um mich geht, sondern auch und vor allem um unsere Umwelt, kam erst im Lauf der Zeit. Dass diese Reise mich am Ende zu einer Webseite führen würde oder dass ich eine Initiative übernehmen und weiter führen würde die "byebyeplastik Kiel und Umland" heißt, war mir zu diesem Zeitpunkt nicht klar. Diese Entscheidung habe ich erst Anfang 2019 getroffen. Da lernte ich die Begründerin der byebyeplastik - Bewegung, Steffi Schroeter, kennen.


 

Hat Dir der Artikel gefallen?

Ich freue mich wenn Du mir eine Bewertung da lässt ob Dich der Artikel weitergebracht hat.

Bewertung: 5 / 5

Stern aktivStern aktivStern aktivStern aktivStern aktiv
 
Wünsche, Fragen oder Anregungen?

Wenn Dir etwas fehlt oder besonders gefallen hat, schreib mir! Schreib mir auch wenn Du Kontakt aufnehmen möchtest.

Schreib mir!
Joomla SEF URLs by Artio