Diese Alternativen sparen Verpackungsmüll
Einen Schritt vor und zwei zurück
Wie viele andere umweltbewusste Menschen in meinem Bekanntenkreis habe auch ich den Eindruck, dass wir im Jahr 2020 bei den Bemühungen hinsichtlich des Einsparens von Einmalverpackungen beim Einkaufen einen oder vielleicht auch zwei Schritte zurück gemacht haben. Das hängt überwiegend mit den Hygienevorschriften im Rahmen der Corona - Pandemie zusammen. Einiges davon kann ich nicht verstehen, aber ich akzeptiere es.
Wieder mal den Müll sortiert
Bis vor Kurzem bestand der Inhalt meines Mülleimer überwiegend aus den Tetra Paks für meine Pflanzenmilch und den Plastikverpackungen für die veganen Lebensmittel, wie Tofu oder den Käseersatz. Jetzt sind auch noch die Plastikbecher für Oliven, dicke Bohnen und andere Produkte vom Markt oder Frischetheken dazu gekommen. Meine mit gebrachten Gefäße dürfen dort zur Zeit aufgrund der aktuellen hygienischen Vorschriften nicht befüllt werden.
Also habe ich mir den Inhalt meines Mülleimers noch einmal angeschaut und überlegt, wo ich etwas einsparen kann.
Das größte Volumen nahmen die Tetra Paks für die Pflanzenmilch ein. Hier konnte ich ansetzten. Gelesen habe ich schon viel über selbst hergestellte Pflanzenmilch. Probiert hatte ich das auch schon mal, allerdings mit nicht zufrieden stellendem Erfolg. Also habe ich so lange herum experimentiert, bis ich zwei interessante Alternativen für mich gefunden habe, die auch mein Mann für seine Eiweiß-Shakes nutzen kann. Diese möchte ich dir hier vorstellen. Vielleicht gefällt dir eine Variante und du bekommst Lust, diese auszuprobieren oder nach deinem Geschmack abzuwandeln.
Mein Haferdrink
Du brauchst:
- 70 g Haferflocken
- 1-3 getrocknete Datteln ohne Stein
- 650 ml Wasser
- einen Nussmilchbeutel, einen Abseihbeutel oder ein engmaschiges Passiertuch, möglichst aus Baumwolle
- einen Hochleistungsmixer (Thermomix, Vitamix oder andere Standmixer)
Ich selber nutze einen Thermomix dafür.
Zubereitung
Ich süße den Pflanzendrink mit den Datteln, weil es einfach besser schmeckt. Industriell hergestellter Pflanzendrinks werden mit Enzymen versetzt und erhitzt. Durch die ablaufende Fermentierung entsteht eine gewisse Süße, die bei dieser einfachen Herstellung nicht entstehen kann. Ob du den Pflanzendrink süßen willst, kannst du selbst entscheiden.
Die Zutaten kommen alle in den Behälter des Gerätes. Dieses sollte fest verschlossen werden, sonst gibt es Tränen.
Da jedes Gerät eine andere Leistung hat, ist jetzt Experimentieren gefragt. Mit dem Thermomix stelle ich die Stufe 10 (höchste) Stufe ein und lasse das Gerät 50 Sekunden laufen.
Die Zeit spielt eine große Rolle. Am Anfang dachte ich: Viel hilft viel! - Falsch! Wenn die Flüssigkeit durch eine zu lange Laufzeit des Gerätes warm wird, dann wird der Haferdrink schleimig und ist eigentlich nur noch für die Herstellung von Porrigde oder Milchreis geeignet. Bei den 50 Sekunden werden die Haferflocken nicht zu fein, so dass die Reste beim anschließenden Abseihen nicht durch die feinen Poren des Nussdrinkbeutels in die Milchalternative gelangen. Das macht den Haferdrink feiner.
Anschließend wird die Flüssigkeit in den Nussdrinkbeutel oder ein Abseihtuch gegossen, welches in oder über einem entsprechend großem Behälter hängt. Die Flüssigkeit wird dann aus dem Beutel oder dem Tuch durch zusammen drehen heraus gepresst. Ich habe die Erfahrung gemacht, dabei nicht zu ehrgeizig zu sein, da mit zunehmender Kraft auch mehr feste Bestandteile in den Haferdrink gelangen.
Den Haferdrink fülle ich in eine vorher mit kochend heißem Wasser ausgespülte Glasflasche und stelle sie gleich in den Kühlschrank. Er hält sich dort ca. 3-4 Tage.
Die Reste der Haferflocken lassen sich vielfältig verwenden. Ich vermische sie mit Joghurt und Obst oder koche damit einen Porrigde, dann habe ich etwas, was ich mit zur Arbeit nehmen kann. Auch in einem Vollkornbrot habe ich die Reste schon verarbeitet.
Der Mandeldrink
Du brauchst:
- 80 g Mandeln (mit Haut oder geschält)
- 1-3 getrocknete Datteln ohne Stein, je nachdem, wie süß du sie haben willst
- 650 ml Wasser
- einen Nussmilchbeutel, einen Abseihbeutel oder ein engmaschiges Passiertuch, möglichst aus Baumwolle
- einen Hochleistungsmixer (Thermomix, Vitamix oder andere Standmixer)
Zubereitung
Die Mandeln spüle ich vor der Nutzung in einem Sieb mit Wasser ab, da sie manchmal etwas staubig scheinen. Ansonsten entspricht die Zubereitung der oben genannten Vorgehensweise. Mit dem Thermomix stelle ich die Stufe 10 (höchste) Stufe ein und lasse das Gerät 45 - 50 Sekunden laufen.
Auch hier kannst du, was Zeit und Einstellung deines Gerätes angeht, etwas herum experimentieren und auch hier ist etwas weniger mehr.
Wenn du die Mandeln mit Schale nutzt, was den Vorteil hat, einige wichtige Nährstoffe nicht zu verlieren, wird der Mandeldrink trotzdem schön weiß. Nur durch die Verwendung der Datteln wird sie etwas sandfarben.
Anschließend wird die Flüssigkeit wie beim Haferdrink mit Hilfe eines Nussdrinkbeutel oder Abseihtuches von den festen Bestandteilen getrennt. Auch hier gilt, beim Auspressen nicht zu ehrgeizig zu sein, da mit zunehmender Kraft auch mehr feste Bestandteile in den Mandeldrink gelangen.
Den Mandeldrink fülle ich in eine vorher mit kochend heißem Wasser ausgespülte Glasflasche und stelle sie gleich in den Kühlschrank. Auch er hält sich dort ca. 3-4 Tage.
Die Reste der Mandeln lassen sich ebenso wie die Reste des Haferdrinks verwenden.
Für beide Alternativen gilt, dass die Flasche mit der Milchalternative vor dem Gebrauch kräftig geschüttet werden sollte. Dann verteilen sich absinkende Feststoffe wieder in der Flüssigkeit. Das ist ja bei der Verwendung der Pflanzendrinks aus den Tetra Paks auch so.
Vorteile
- Ein Vorteil bei der Herstellung eigener Pflanzendrinks ist, dass du genau weißt, was darin enthalten ist.
- Nährstoffe werden nicht durch das industrielle Erhitzen zerstört.
- Du hast jederzeit Zugang zu frischen Drinks (außer mitten in der Nacht - aus Rücksicht auf die Nachbarn).
- Die Herstellung dieser Pflanzendrinks vom Abwiegen bis zum Abfüllen in die Flasche dauert ca. 15 min. Schneller bin ich auch nicht, wenn ich noch mal eben zu einem Laden gehe, um einen Tetra Pak mit Haferdrink zu kaufen.
- Es fallen die lästigen Tetra Paks weg, die aufgrund des Materialmixes nur der thermischen Verwertung zugeführt werden können.
- Die Kosten sind gegenüber den Bio-Pflanzendrinks meistens etwas geringer, selbst wenn du die Rohstoffe in Bio-Qualität, z.B. bei dm, kaufst (Strom und Wasser rechne ich mal mit einem geringen Betrag dazu). Besonders bei dem Haferdrink macht sich das bemerkbar.
Ich wünsche dir viel Freude beim Ausprobieren und würde mich über eine Rückmeldung freuen. Wenn du die Rezepte ausprobiert hast, teile den Beitrag gern weiter und lass mir eine Bewertung da.
Mein Lieblingsdrink ist übrigens die Mandelmilch. Die mag ich auch gern etwas süßer.
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