Dieser Artikel enthält unbezahlte Werbung.
Mitten in der Stadt unter einem Rosenstrauch wurden Plastikbecher, Verpackung von Süßigkeiten und Zigarettenkippen achtlos entsorgt.

Littern regional betrachtet

Littern geht Jeden an

Wir haben ein Problem! Es liegt auf der Erde, schwimmt in Pfützen, Bächen und Flüssen bis ins Meer. Die Rede ist von Müll und Zigarettenkippen, achtlos weg geworfen oder aus übervollen Mülleimern herausquellend.

Dies ist die Aktualisierung eines älteren Beitrages mit neuen Informationen. 

Das hat jeder schon mal gesehen

Die leeren Verpackungen einer Mahlzeit liegen am Straßenrand einer vielbefahrenen Straße. Ich kann ein ganz konkretes Beispiel beschrieben. Jemand, der südlich von Preetz lebt, kauft ca. einmal in der Woche eine Mahlzeit zum Mitnehmen bei einer bekannten Fast-Food-Kette in Schwentinental bei Kiel. Woher ich das weiß?

Weil ich die leeren Verpackungen dieses Menüs einmal in der Woche am Straßenrand außerhalb der Ortschaft sehe. Ich kann daraus schließen, dass diese Person ca. 15 km benötigt, um die Speisen während der Autofahrt zu verzehren. Dass die Person zu Hause keine Mülltonne hat, halte ich für unwahrscheinlich. Vielleicht soll niemand wissen, dass er oder sie sich bei dieser Fast-Food-Kette etwas zu Essen geholt hat.

Herumliegender Müll ist jedoch nicht nur ein ästhetisches Desaster. Es ergeben sich auch noch weitere Probleme. Liegt viel Müll herum, vielleicht auch noch mit Essensresten, so führt dies zur Zunahme an Ratten und Insekten, die Krankheiten übertragen können.

Eine Möwe hat sich in einem Plastikgetränkehalter verfangen und sitzt auf einem Dach.

Ein großes Problem stellen Plastikmüll und Zigarettenkippen in der Natur für Tiere dar. Sie nehmen die Teile als Nahrung wahr und verhungern mit Kippen und Plastik im Magen. Andere verfangen sich in Plastikteilen und erleiden Schmerzen und können sterben.

Interessante Fakten

Vor einiger Zeit wurde ich auf die interessante Webseite des Unternehmens "Bergzeit" aufmerksam gemacht. Ich lebe am Meer und sehe die Auswirkungen des Litterns natürlich in erster Linie im Zusammenhang mit diesem und natürlich in meinem näheren Umfeld.

In den Bergen stellt liegengelassener Müll aufgrund der klimatischen Besonderheiten noch ein ganz anderes Problem für die Umwelt dar.

Nachdem ich mir das Magazin des Unternehmens "Bergzeit" angeschaut habe, war mir klar, dass ich Dir diesen einen Beitrag nicht vorenthalten darf. Du findest in dem Beitrag Müll in den Bergen – ein ökologisches, hygienisches und ästhetisches Problem sehr interessante Fakten, die mir bisher auch nicht bekannt waren.

Fragt man die Menschen, ob sie die Natur lieben, wird dies stets leidenschaftlich bestätigt. Trotzdem lassen viele von ihnen ihren Müll in der Natur zurück, ob nun am Meer oder in den Bergen.

Ein weiter Blick in ein Gebirge mit dem Text:"In den Bergen hat Müll eine bis zu 50% längere Verrottungszeit."

Die Verantwortung der Industrie

Von der Industrie, die einen gewaltigen Anteil an der Produktion des Verpackungsmülls hat, wird das Problem der unangemessenen Müllentsorgung ganz klar an den Endverbraucher abgegeben. Natürlich übernimmt niemand, der Cola in Plastikflaschen abfüllt oder Fastfood in Styroporverpackungen verkauft, freiwillig die Verantwortung für den Verbleib der leeren Kunststoffbehälter.

Untersuchungen von Müll nach Aufräumaktionen in Großbritannien und Australien zeigen, dass nicht nur die Produktart ermittelt werden kann, sondern diese auch bestimmten Herstellern zugeordnet werden können.

"So zeigen Auswertungen von "Keep Australia beautiful", dass in 91 % der untersuchten Städte Coca-Cola-Dosen gefunden wurden, gefolgt von Verpackungen von McDonalds - ähnliche Ergebnisse wurden auch in Großbritannien festgehalten (Rooper at al. 2012 "Gutes tun durch Gutes tun: Eine quantitative Untersuchung des Wurfeffekts"). Dies legt den Verdacht nahe, dass Hersteller, die für einen bestimmten Lebensstil stehen (wie etwa Unterwegskonsum), Produkte auf den Markt bringen, die häufiger als andere gelittert werden." (Buch: "Einfach weglassen?" Melanie Kröger, Jens Pape, Alexandra Wittwer; S. 253 f). 

Mehrere Säcke mit leeren Einmal - Getränkeflaschen und - Dosen liegen auf einem Haufen. Verantwortlich sind auch die Hersteller.

Teilweise werden Kosten für das Recycling von Verpackungen bereits auf die Hersteller umgelegt. Dies reicht jedoch scheinbar noch nicht aus.

Was hat sich seit Anfang 2023 geändert?

Seit dem 01.01.2023 ist ein Verpackungsgesetz oder konkreter: Das Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die hochwertige Verwertung von Verpackungen (Verpackungsgesetz - VerpackG) Quelle: Gesetze im Internet in Kraft. Was bedeutet das für die Umwelt, den Verbraucher und für Restaurants, Imbisse und Discounter?

Jetzt hat JEDER die Chance, seinen Beitrag zur Reduzierung der Plastikflut zu leisten und damit zu verhindern, dass noch mehr Plastik in die Umwelt gelangt und weiter wertvolle Rohstoffe für eine einmalige und kurze Nutzungsdauer verschwendet werden.

Leider hat sich die Menge der in Verkehr gebrachten Einmalverpackungen durch das Inkrafttreten dieses Gesetzes nicht wesentlich verringert. Es darf noch Ware in Einwegverpackungen verkauft werden. Kontrollen zur Einhaltung des Gesetzes finden praktisch nicht statt. Wichtig als Kunde ist, nachzufragen, sonst bekommst Du in den meisten Geschäften Deine Ware weiterhin in Einwegverpackungen.

Neben Einweggeschirr, -verpackungen, -flaschen und Plastiktüten machen vor allem Zigarettenkippen den größten Anteil am auftretenden Müll aus. Speziell über die Auswirkungen des unsachgemäßen Entsorgens von Zigarettenkippen kannst Du hier etwas lesen.

Das Einweggeschirr, bzw. die Einmalverpackungen stammen nach wie vor von Imbissständen und der Systemgastronomie. Insgesamt fallen hier ca. ein Drittel des Verbrauchs an Einweggeschirr oder -verpackungen an. (Buch: "Einfach weglassen?" Melanie Kröger, Jens Pape, Alexandra Wittwer; Seite 255)

Wer soll das bezahlen?

Ein weiterer Gesichtspunkt sind die Kosten, die bei der Beseitigung des Mülls entstehen. Laut einer Studie des Verbandes Lokaler Unternehmer e.V.(VKU) aus dem Jahr 2020 zahlen Städte und Gemeinden "jährlich rund 700 Millionen Euro, um Parks und Straßen von Zigarettenkippen, To-Go-Bechern und anderen Einwegplastik-Produkten zu reinigen sowie öffentliche Abfallbehälter zu leeren und die Abfälle zu entsorgen. Davon entfallen allein auf die Entsorgung von Zigarettenkippen rund 225 Millionen Euro. Für die Entsorgung von To-Go-Bechern aus Plastik fallen rund 120 Millionen Euro pro Jahr an." (Quelle: Verband kommunaler Unternehmer)

Es sind Steuergelder, mit denen wir für die Entfernung dieses Mülls aus der Natur bezahlen und die somit nicht für andere wichtige Aufgaben zur Verfügung stehen. 

Ein Picknick in der Natur mit Mehrweggeschirr und Besteck

Auch Du kannst etwas tun

Littern ist zum Glück eine Verschmutzungsquelle, die für nahezu jeden Menschen deutlich sichtbar ist, anders als die Anreicherung von Mikroplastik im Grundwasser, in den Meeren und im Boden, welche kaum oder nicht sichtbar ist.

  • Nimm Deinen Müll wieder mit nach Hause, nachdem Du ein tolles Picknick in der Natur genossen hast
  • Nutze dort, wo es möglich ist, wiederverwendbare Behälter, Besteck und Thermobecher
  • Nimm ein mit Sand gefülltes Marmeladenglas als Aschenbecher für unterwegs mit
  • Nutze vorhandene Abwurfmöglichkeiten und mache die Stadt oder Gemeinde auf fehlende Müllbehälter aufmerksam
  • Nimm von jedem Spaziergang ein Stück Müll aus der Natur mit nach Hause

Wenn Dir der Beitrag gefallen hat, dann empfehlte ihn Deinen Freunden weiter und lass mir gern eine Bewertung da.


 

Hat Dir der Artikel gefallen?

Ich freue mich wenn Du mir eine Bewertung da lässt ob Dich der Artikel weitergebracht hat.

Stern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktivStern inaktiv
 
Wünsche, Fragen oder Anregungen?

Wenn Dir etwas fehlt oder besonders gefallen hat, schreib mir! Schreib mir auch wenn Du Kontakt aufnehmen möchtest.

Schreib mir!
Joomla SEF URLs by Artio