Plastikfrei für Rapunzel
Langfristige Lösung gesucht
Plastikfrei bis in die Haarspitzen. Manches Problem musste ich erst suchen, um eine Lösung zu finden. Aber, dass nichts unmöglich ist, habe ich ja schon fest gestellt.
Schluss mit fliegendem Haar
Erlebt hat das wohl schon fast jeder einmal. Elektrisch aufgeladene Haare, die Dir zu Berge stehen. Welche Ursachen kann dies haben?
Besonders nach dem Waschen und dem Föhnen sind die Haare elektrisch aufgeladen. Das Problem liegt generell nicht beim Waschen, sondern beim Föhnen. Die heiße Föhnluft trocknet die Haare extrem aus und entzieht ihnen rasant jegliche Feuchtigkeit. Umso trockener das Haar, desto schneller ist es elektrisch aufgeladen. Reibung mit synthetischen Materialien verstärken diesen Effekt noch. Bürsten und Kämme aus Kunststoff können dieses Phänomen verstärken. Als gute Alternative dienen Kämme oder Bürsten aus natürlichen Materialien, wie z.B. aus Holz
Dazu kommt bei der Nutzung von Kunststoffbürsten und Kämmen das leidige Problem mit dem Mikroplastik, welches sich mit der Zeit von den Bürsten oder Kämmen lösen kann. Diese Partikel sind so winzig, dass sie sich dann im Staub wieder finden, der sich im Bad auf dem Boden oder auf den Regalen ansammelt. Neben der Verbreitung über das Abwasser wird Mikroplastik in Form von Staub vom Wind ziemlich weit getragen. Laut Untersuchungen finden sich Mikroplastikpartikel inzwischen sogar im Eis der Arktis.
Endlösung für plastikfreies Frisieren
Manchmal hilft mir der Zahn der Zeit bei den Entscheidungen, was ich als Nächstes austauschen sollte, nämlich dann, wenn etwas kaputt geht.
Vor kurzem war es mal wieder soweit. Ich habe seit fast 30 Jahren eine Haarbürste, die zwar einen Holzstiel und Holzborsten hat, die jedoch in einem Plastikboden stecken. Dieses Plastikteil begann sich aufzulösen, so dass die Borsten nacheinander herausfielen. Also war es an der Zeit, sich nach einem Ersatz umzuschauen.
Meine erste Investition erwies sich als Fehlkauf. Ich hatte mir eine Bürste aus Holz mit pflanzlichen Borsten bestellt. Mit der kam ich gar nicht zurecht. Ich hatte das Gefühl, damit nur auf dem Haar herumzustreicheln. Diese Bürste funktioniert wohl nur bei sehr dünnem Haar. Ja toll, was mache ich nun damit? Zurückgeben ging nicht. Weg werfen kam natürlich nicht in Frage. Nach kurzer Überlegung dient sie jetzt zum Abbürsten von Decken oder Sesseln, dafür ist sie hervorragend geeignet.
Das Problem war damit ja noch nicht gelöst. Ich habe mich dann für ein Modell entschieden, bei dem die Borsten in einem Kautschuk - Boden stecken. Kautschuk wollte ich aufgrund der problematischen Herstellung eigentlich auch nicht haben, aber wenn diese Bürste so lange hält, wie die mit dem Kunststoffkissen, dann sei mir das hoffentlich verziehen.
Dazu kam dann gleich noch ein Holzkamm, der eine Plastikrundbürste ersetzt und mit dem ich meinen Zopf gut frisieren kann. Beide Produkte fand ich bei der Firma "Holz Leute" aus München. Ja, ich weiß, der Versand und die Verpackungen. In meiner näheren Umgebung bin ich leider nicht fündig geworden und mit dem Auto immer größere Kreise ziehen, hielt ich schon Ende letzten Jahres für nicht so sinnvoll. Außerdem fand ich es sehr bezeichnend, dass dieses Unternehmen in München am Viktualienmarkt ein Geschäft betreibt und genau dort habe 1994 meine erste Holzbürste gekauft.Laut dem Unternehmen werden die Produkte größtenteils in Europa bzw. in Deutschland produziert. Das war mir auch noch wichtig.
Ende der Testphase
Inzwischen nutze ich die Haarbürste und den Kamm ca. ein halbes Jahr und bin von der Qualität und der Fuktionalität begeistert. Die Bürste liegt gut in der Hand und lässt sich sehr gut sauber machen. Der Kamm, naja, er tut, was ein Kamm tun soll. Er kämmt die längeren Haare meines Zopfes durch, ohne groß zu ziepen. Auch statisch aufgeladene Haare gehören der Vergangenheit an. Ich bin mit meiner Entscheidung sehr zufrieden.
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